Mittwoch, 18. März 2015

Falls ihr euch gefragt habt

wer ich eigentlich bin ...

Ich bin die, die ihre Kinder bekommen hat, bevor sie einen fertigen Plan hatte.

Ich bin die, die schon beim zweiten Kind verstanden hat, dass Schokoladenkuchen vor dem ersten Geburtstag niemandem weh tut, schon gar nicht dem Kind, ...

und die, die beim dritten Kind denkt: "Drei sind manchmal leichter als zwei."

Ich bin die, deren Stapel ungelesener Bücher parallel mit dem schlechten Gewissen wächst.
Ich bin die, die eigentlich Journalismus studieren wollte, dann notgedrungen die Sache mit dem Lehramt angefangen hat.

Ich bin die, die dachte, man hätte als Lehrer mehr Zeit für die Familie, ...

und die, die im Referendariat eines Besseren belehrt wird.

Ich bin die, die kein schlechtes Gewissen hat, wenn ihre Kinder bei den Großeltern sind, damit sie eine Runde Zumba tanzen gehen kann.

Ich bin die, die in immer kürzeren Zeiten eine saubere Wohnung vortäuschen kann.

Ich bin die, die einen Arm voll Klamotten wieder ablegt, wenn sie an der Kasse zu lange warten muss. 

Ich bin die, die noch immer ganz sorgfältig - und altmodisch - alles in ihren Papierkalender einträgt.
 
Ich bin die, die erst seit kurzem in die Welt von WhatsApp und Co. eingetreten und völlig erstaunt ist ob der vielen neuen Möglichkeiten. 

Ich bin die, die auch dann nicht ausschlafen kann, wenn die Kinder gar nicht da sind.

Ich bin die, die noch immer davon träumt, einmal ein Buch zu veröffentlichen.

Ich bin die, die beim Essen immer lieber den Nachtisch isst.

Ich bin die, die jetzt wieder angefangen hat zu arbeiten und sich wahnsinnig darüber freut, während sie mindestens genauso wahnsinnig Angst hat vor dem Langstrecken-schwimmwettbewerb, der begonnen hat, und dem "Der Aufgabe nicht gewachsen zu sein"-Gefühl.

Ich bin die, die manchmal nachts wachliegt und denkt: "Was tue ich hier eigentlich?" ...

und die, die davon überzeugt ist, dass alles im Leben irgendwie einen Sinn hat (auch, wenn man ihn vielleicht nicht unbedingt auf Anhieb versteht oder erkennt. 

Ich bin die, die diesen Text gerade auf der Heimfahrt im Auto im Kopf zusammen gesponnen hat und ihn jetzt veröffentlicht, damit diejenigen ihn lesen, die sich hier vielleicht neu eingefunden haben, um vielleicht zu bleiben. Vielleicht. :)

1 Kommentar:

  1. Oh mein Gott, wir müssen Zwillinge sein, die bei der Geburt getrennt wurden. Anders kann ich mir die Ähnlichkeiten nicht erklären :-) Im Ernst, da passt Vieles zu mir. Ich bin erst diese Woche zu Twitter gekommen und ein Stapel ungelesener Bücher ziert meinen Nachttisch. Auch wenn der Mann sich am Wochenende morgens um den Mini kümmert, kann ich nicht liegen bleiben. Ich stehe irgendwie immer mit auf und jammer in der Woche rum, dass ich nie ausschlafen kann :-) LG von der Bine

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